Schalke – St. Petersburg 0:0: Königsblau übersteht den ersten Härtetest!
3. Juli 2021Nach zwei Schützenfesten blieb es im Testspiel gegen St. Petersburg bei einem torlosen Remis, doch Schalke schlug sich gegen den ersten „richtigen“ Gegner – immerhin russischer Meister und Championsleague-Teilnehmer – trotz einer morgendlichen Trainingseinheit in den Knochen durchaus respektabel.
Für den 04. Tag des Sommertrainingslagers im österreichischen Mittersill wurde bereits frühzeitig ein Testspiel gegen Zenit St. Petersburg vereinbart. Spielort für das Duell mit dem russischen Erstligisten, mit dem sich die Königsblauen den Hauptsponsor teilen, ist die sonnige Arena in Kufstein, nachdem das Freundschaftsspiel zur Neueröffnung des Parkstadions im März 2020 Corona zum Opfer fiel.
Schalke-Debüt für Marius Bülter
Als Anfangsformation schickt Chefcoach Dimitrios Grammozis Fährmann, Ouwejan, Latza, Bülter, Palsson, Terodde, Ranftl, Becker, Thiaw, Kaminski und Mikhailov auf den Rasen. Für Bülter ist es das allererste Spiel für Königsblau; Leihspieler Mikhailov tritt gegen seine Teamkameraden von Zenit an. Bei den St. Petersburgern fehlen zudem die russischen EM-Teilnehmer.
Bereits in den Anfangsminuten ist zu erkennen, dass beide Mannschaften ehrgeizig in das Duell gehen und trotz der hohen Temperaturen keinen Ball verloren geben. Der erste Torschuss geht auf das Konto von Zenit, aber der Kopfball von Driussi ist kein Problem für Ralf Fährmann (3.). Im Gegenzug marschiert Bülter Richtung Tor, bevor ihn Rakitskiy per Grätsche vom Ball trennen kann.
Die Partie ist zunächst ausgeglichen, zunehmend erarbeitet sich der russische Meister jedoch über die linke Seite Feldvorteile. Die Schalker Fünferkette lässt wenig zu – und wer dann doch durchkommt wie Erokhin, findet in „Ralle“ seinen Meister (15.). Auch in der 22. Minute rettet der Schalker Keeper aus nächster Nähe. Auf der anderen Seite segelt ein Distanzschuss von Latza am Tor vorbei, dann ist Trinkpause.
Latza ist es auch, der in der 30. Minute einen an Bülter verursachten Freistoß hereinbringt, doch der flache Schuss stellt kein Problem für die Zenit-Abwehr dar. Mit weiteren Chancen über Ranftl/Latza und Bülter geht es mit einem leistungsgerechten torlosen Remis zum Pausentee.
Endlich wieder königsblaue Stimmung!
Grammozis tauscht Fährmann gegen Michael Langer; das Spiel startet etwas gemächlicher als im ersten Durchgang. Eine Ecke von Ranftl segelt an Freund und Feind vorbei, kurz darauf verpasst Terodde eine weitere aussichtsreiche Flanke nur haarscharf (54.).
Die Schalker Offensivbemühungen werden von den einigen hundert Schalkern vor Ort begeistert aufgenommen, „Steht auf, wenn Ihr Schalker seid“ und „Auf geht’s Schalke schieß ein Tor“ ist zu hören. Endlich wieder!!! Die Zenit-Spieler hingegen wirken deutlich weniger spritzig als vor der Pause. Grammozis tauscht nach einer guten Stunde kräftig durch: Nur Becker und Thiaw bleiben auf dem Feld, die anderen werden durch Mascarell, Boujellab, Flick, Pieringer, Idrizi, Mercan, Aydin und Calhanoglu ersetzt.
Pieringer vergibt die Chance zur Führung
Kurz darauf bietet sich den königsblauen Youngstern die Chance zur Führung: Handelfmeter für Schalke – aber die Ausführung durch Pieringer fällt zu schlapp aus, der Zenit-Keeper kann ohne große Mühe parieren, auch der Nachschuss bringt nichts ein (65.). Vom russischen Championsleague-Teilnehmer ist allerdings in den zweiten 45 Minuten offensiv noch weniger zu sehen.
Idrizi versucht sich auch einem Torschuss, bekommt jedoch nicht genug Druck dahinter, dann rettet Michael Langer gegen den ersten Abschluss von Santos (80.). Idrizi zeigt sich weiter enorm einsatz- und lauffreudig, kommt aber nicht durch, dasselbe „Schicksal“ ereilt Aydin. Kurz vor Spielende schickt auch Zenit noch einige frische Spieler aufs Feld, doch es bleibt beim 0:0.
Darauf kann man aufbauen!
Das Ergebnis ist für die neuformierte Schalker Mannschaft, die am Morgen schon eine Trainingseinheit absolviert hatte, ein respektables Resultat. Das dritte Testspiel zu Null – und: Einsatz- und Laufbereitschaft waren sehr gut, etwas, was die Fans in der Vorsaison schmerzlich vermisst haben. Auch konditionell hatte der russische Meister im zweiten Durchgang deutlich mehr Probleme.
Gute Noten haben sich insbesondere Fährmann, Ouwejan, Becker und Bülter verdient, die Offensive um Terodde und Mikhailov blieb noch etwas blass. Dimitrios Grammozis muss nun weiter an den Standards und der Feinabstimmung feilen. Das nächste Testspiel gegen Shakthar Donezk am 09. Juli bietet eine weitere gute Gelegenheit dazu…