Schalke setzt Sieglos-Serie fort – frustrierte Fans setzen Hoffnung aufs Derby
8. März 2020 2 Von Susanne Hein-ReipenEnttäuschende zweite Halbzeit
Beide Teams kommen unverändert aus den Kabinen, für das Spiel gilt das leider nicht, Schalke zieht sich deutlich weiter zurück als vor der Pause und beschränkt sich auf das Verwalten des knappen Vorsprungs. Ein Banner „Wir kämpfen für unseren Fußball! Kollektivstrafen abschaffen!“ in der Nordkurve löst deutlich weniger Kontroversen aus als seine Vorgänger.
Die Kurve stimmt gerade „Schalke, nur Du alleine“ an, als Kenny und Burgstaller einen der wenigen Vorstöße wagen, doch leider steht der Österreicher knapp im Abseits. Im Gegenzug setzt Kramaric einen Kopfball knapp neben den Kasten von Markus Schubert.
Gelegentlichen Szenenapplaus bekommt Rabbi Matondo für seine furiosen Sprints, doch sein Tempo ist deutlich besser als seine Treffsicherheit. Die Nordkurve versucht, mit „FC Schalke heißt der Club zu dem ich steh‘“, „Schalke, ich bin für dich geboren“ und „Steht auf, wenn Ihr Schalker seid“ auch den Rest der Mannschaft zu mehr Engagement nach vorne zu treiben.
1:1 – nein – doch …!
Der Plan geht jedoch nicht auf, nach einem Freistoß von Rudy lauert Hübner am langen Pfosten und köpft den Ball ins Tor. Die Hoffenheimer jubeln, Markus Schubert und der Schalker Anhang sind frustriert, Burgstaller wartet an der Mittellinie 1:1 auf den Anstoß … als plötzlich das VAR-Symbol auf dem Videowürfel erscheint und das Tor wegen einer Abseitsstellung von Hübner für ungültig erklärt wird. Trotz dieser für Schalke positiven Entscheidung ertönt „Ihr macht uns’ren Sport kaputt“ und „Schei** DFB“.
Die Freude der Schalker hält jedoch nicht lange, denn keine zwei Minuten später verlängert Hübner eine Ecke in den Fünfmeterraum, wo der eingewechselte Baumgartner unter freundlichem Zuschauen der Schalker Abwehr einnicken darf. Erneut das 1:1 und diesmal zählt es (69.).
Der Ausgleich versetzt der Stimmung in der Arena einen deutlichen Dämpfer, selbst die Nordkurve wirkt zunächst gelähmt. Warum geben sie das Spiel so aus der Hand? Wieso wechselt Wagner nicht endlich? Geht hier noch was?
Derby-Modus ein
Zumindest David Wagner erhört wenig darauf das Flehen und bringt Amine Harit für Benito Raman, doch der Mittelfeldregisseur kann sich mit Ausnahme eines Freistoßes nicht mehr in Szene setzen. Das Gleiche gilt für Ahmed Kutucu, der in der 82. Minute für Rabbi Matondo eingewechselt wird und Malick Thiaw, der in der Nachspielzeit sein Bundesligadebüt feiern kann, für ihn verlässt Kenny den Platz.
Die Nordkurve merkt, dass sich beide Mannschaften mit dem dürftigen Unentschieden zufrieden geben und schwenkt von „Wir kommen aus Gelsenkirchen“ in den Derbymodus um: Ladilaladiladilooo BVB Hu*rensöhne“, „Wer nicht hüpft, der ist Borusse“, „Tod und Hass dem BVB“ und ein Wechselgesang „Schei** BVB“ weisen den Weg zum nächsten Spiel.
Auch die dreiminütige Nachspielzeit verstreicht ereignislos. Nach dem Abpfiff sinken McKennie und Burgstaller frustriert auf den Rasen, bevor sich die Mannschaft Richtung Kurve bewegt, wo bereits das „Wir werden siegen, weil wir die Guten sind“-Banner wartet. Vor dem I-Block prangt Weiß auf Blau martialisch „Dortmund verrecke“ und „Tod dem BVB“. Dazu passend ertönen nach dem Verklingen des „Königsblauen S 04“ trotz der enttäuschenden zweiten Halbzeit keine Pfiffe, sondern „Und ist der Feind gesto-hor-ben“, „Schei** BVB“ und „Wer nicht hüpft…“. Erwin macht es vor, einige Spieler schließen sich an. Hoffentlich nehmen sie sich auch das abschließende „Auf geht’s Schalke kämpfen und siegen…“ zu Herzen!!!
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2 Kommentare
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Weshalb wird in diesem Bericht nicht erwähnt daß die Nordkurve das Lied “ Ihr seit nur ein Hurensohnverein “ gesungen hat ????
Das ist sehr wohl im Absatz „Wer kreist so wie ein Falke?“ erwähnt.