Machen wir uns nichts vor: Aus der (vor zwanzig Jahren) spannendsten Liga Europas, in der vor meist fantastischem Publikum jeder jeden schlagen konnte, und die Überraschungsmeister wie Kaiserslautern, Werder Bremen oder den VfB Stuttgart fast aus dem Nichtshervorgezaubert hat, ist eine sterile Operettenliga geworden, bei der nicht nur der Ausgang des Wettbewerbs sondern auch der einzelnen Partien zu 80% vorhersagbar geworden ist. Damit lockste international niemanden hinter dem Ofen hervor.
Da ich mich beruflich seit vielen Jahren überwiegend im außereuropäischen Ausland aufhalte, kann ich dass absolut bestätigen. Während es speziell in der PL eine große Bandbreite an möglichen Titelanwärtern gibt, ist das in Deutschland recht überschaubar um nicht zu sagen "komplett langweilig". Das interessiert keinen mehr, somit tödlich für die Vermarktung.
"Heute knall' ich mir die Birne voll, bis mir das Bier zu den Ohren rausläuft!" (Klaus Täuber)
Rahmenterminkalender ist raus: 3. Liga beginnt am 2.8.
Da ich mich beruflich seit vielen Jahren überwiegend im außereuropäischen Ausland aufhalte, kann ich dass absolut bestätigen. Während es speziell in der PL eine große Bandbreite an möglichen Titelanwärtern gibt,
City mit fünf der letzten sechs Titel, wenn ich mich recht erinnere. Und in den letzten zehn Jahren ein Überraschungssieger mit Leicester. Auch die Geldligen haben das Problem, dass irgendwann ein "Scheich" mehr zahlt als die anderen (inkl. Regelverstöße).
Ist das noch Fußball?
Da ich mich beruflich seit vielen Jahren überwiegend im außereuropäischen Ausland aufhalte, kann ich dass absolut bestätigen. Während es speziell in der PL eine große Bandbreite an möglichen Titelanwärtern gibt,
City mit fünf der letzten sechs Titel, wenn ich mich recht erinnere. Und in den letzten zehn Jahren ein Überraschungssieger mit Leicester. Auch die Geldligen haben das Problem, dass irgendwann ein "Scheich" mehr zahlt als die anderen (inkl. Regelverstöße).
In Deutschland ist Bayern seit 2012 ununterbrochen Meister, dabei stand der Titel teilweise Wochen vorher schon fest. Den letzten Überraschungsmeister gab es 2009 mit dem VfL Wolfsburg, auch immerhin schon 14 Jahre her. Das war auch das letzte Mal das nicht Bayern oder Dortmund Meister wurde.
Dazu kommt, dass es in England keine neu gegründete oder hoch gepushte Plastikclubs gibt, die sich trotz geringen Zuschauerinteresses dank Konzern oder Mäzen in den oberen Rängen der Bundesliga halten. Klar, jeder Traditionsclub hat da mittlerweile nen Scheich oder Milliardär im Kreuz, aber die Fankultur blieb dabei in der Regel erhalten.
Und das macht die Liga m.E. so viel attraktiver im Ausland. Auch in Asien, Arabien oder Nordamerika guckt man halt lieber ein Traditionsduell Liverpool vs Manchester United vor ausverkauftem Haus als Leverkusen gegen Wolfsburg vor 15.000 Zuschauern.
Ich bleibe dabei: 50+1 in der jetzigen Form mit all den Ausnahmen (die alle dadurch einen Wettbewerbsvorteil haben) richtet im deutschen Fußball mehr Schaden an als das es nützt.
Ich war immer ein Verfechter der Zentralvermarktung. Und für Heidenheim oder Bochum ist diese Regelung absolut gerechtfertigt weil sie gute Arbeit machen. Aber seit RB, VW, Bayer und Hopp bin ich eher für die Einzelvermarktung. Das sind die Schmarotzer des Systems.
ich war mal City-Sympathisant und nach unserem Europapokal-Spiel gegen die hatte ich auch eine Weile Kontakt. Mit dem Scheich wurde es dann schnell arrogant und überheblich bei denen. Damals haben die mir gesagt, um in die Big Four (damals Arsenal, United, Chelsea, Liverpool) einzubrechen, muss man einen Investor in der Kategorie Katar, Emirate, Saudis haben. Auf normalem Weg geht da nichts, also wie bei uns. Wenn man die letzten zehn Jahre in Europa betrachtet:
Deutschland:10x Bayern
England: 6x City, 2x Chelsea, 1x Liverpool, 1x Leicester
Frankreich: 8x PSG, 1 Lille, 1x Monaco
Italien: 7x Juve, 1x Neapel. 1x Milan, 1x Inter
Spanien: 5x Barca, 3x Real, 2x Atletico
Kein United, kein Arsenal, kein Tottenham, kein Marseille, kein Lyon, kein Lazio, kein AS Rom, kein Sevilla oder Valencia
Ja, Deutschland ist besonders langweilig. Aber ehrlich gesagt ziehe ich auch 10 x Bayern vor gegenüber 8x Bayern, 1x BVB, 1 1x Leipzig
Das System ist in ganz Europa krank. In jeder Liga sind 80-90 Prozent der Vereine chancenlos.
Ist das noch Fußball?
Was ich wirklich schräg finde dass unterschieden wird zwischen einem aufgekauften englischen US/Scheich-Milliardärsklub (positiv) und unseren Werks-, bzw Neureichenklubs (negativ).
OK, die Engländer haben da die Tradition mitverkauft und das (Traditions) Publikum großteils ausgetauscht. Tolle Sache.
Selektion durch Eintrittspreisgestaltung. Bei uns sind das zwar auch kaum noch Schnäppchenpreise aber im Vergleich dazu
noch moderat.
Würde es bspw unseren Traditionalisten nach gehen hätte KEIN nachwachsender Klub in Deutschland jemals eine Chance in die Spitze vorzustoßen.
Da wären die Ligen fest zementiert und Austausch nicht gewollt (überspitzt).
Heute geht es mit Geld aus privater Hand/Wirtschaft. Früher sprangen wir alle ein, via Steuergelder. Ich erinnere nur an die Geldspritzen und Infrastrukturmaßnahmen für alteingessesene populäre Klubs. Das soll besser gewesen sein ?
Ich meine das gesamte Gebilde PL vs. Bundesliga. In der PL gibt es kein 50+1, es bleibt jedem Wettbewerber selbst überlassen ob und wie er einen Investor ins Boot holt. In D mit 50+1 werden für die einen Wettbewerber Investoren verboten (z.B. Hannover) während andere Mäzen- und Konzernvereine durchgewunken werden. Dadurch entsteht "normalen" Vereinen ein massiver Wettbewerbsnachteil der zu extremen Verzerrungen in der Liga führt.
So ist bspw seit dem Aufstieg Leverkusens noch nie (!) ein Mäzen- oder Konzernverein aus der Bundesliga abgestiegen (Bayer Uerdingen ist erst als KFC Uerdingen abgestiegen). Oftmals sind diese Clubs eher in den oberen Regionen zu finden.
Und das liegt beileibe nicht daran, dass diese Clubs ach so viel besser geführt würden als Traditionsclubs. Wolfsburg hat mindestens so viel Geld verbrannt wie Schalke oder Hamburg, allerdings ohne als Konsequenz einen dreistelligen Millionenbetrag an Schulden mit sich rumzuschleppen. Der Konzern bzw Mäzen bügelt halt alles Eskapaden stillschweigend weg. Dadurch - und durch das deutlich kleinere Medien- und Faninteresse - kann man beim Konzernclub deutlich ruhiger arbeiten. Als Sahnehäubchen erhält man noch - siehe ein paar Posts weiter oben - einen Anteil aus der Zentralvermarktung, der weit über dem liegt, was man zur werbewirksamen Attraktivität der Liga beiträgt.
Das neueste "Produkt" aus dem Hause Red Bull, deren weltweite Fußballclubsammlung man am Ehesten als "Fußballfranchise" bezeichnen kann, eröffnet schließlich völlig neue Wege, die nationalen und internationalen Regularien auszutricksen.
Seit wann ist Hannover ein Investor verboten. Die haben doch einen.
Ist das noch Fußball?
Kind darf aber nicht offiziell die Mehrheitsanteile übernehmen. Ähnlich wie Kühne in HH. Als die Konzernvereine aufgestiegen sind, gehörten sie bereits "ihren" Konzernen. Da drückten dann DFB bzw DfL ein Auge zu. Bei Hopp und dem Rindviecher-Franchise war das ähnlich.
Was noch dazukommt: Vereine wie Magdeburg und Darmstadt nutzen komplett die Auswärtskontigente, während VW und Hopp mit gerade mal 2 Busladungen dafür sorgen dass die Plätze weitestgehend leer bleiben und auch nicht mit Heimfans gefüllt werden dürfen. Während andererseits die richtigen Vereine deren Stadien füllen. Außerdem könnten VW und Hopp die Plätze 1 und vier belegen, das Spiel würde unter Garantie Samstag 15.30h stattfinden und nicht Samstag Abend.
Hätten wir in erfolgreichen Zeiten das Geld nicht zum Fenster herausgeworfen, weil man unbedingt in Windeseile zu den Bayern aufschließen wollte, würden wir heute nicht in der 2. Liga herumdümpeln und uns über möglichst potente Geldgeber Gedanken machen. Wenn ein Club wie unserer mit Mio. Fans, mit praktisch immer vollem Stadion und mit reichlich Strahlkraft auch für Sponsoren nicht als Verein bestehen kann, dann liegt das nicht an Strukturen des Profifußballs, sondern vor allem an den Verantwortlichen des Clubs. Wir ungeduldigen und leider oft nicht sehr weitsichtigen Fans tragen allerdings eine Mitverantwortung.
„Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ - Amerikanische Ureinwohner
Hätten wir in erfolgreichen Zeiten das Geld nicht zum Fenster herausgeworfen, weil man unbedingt in Windeseile zu den Bayern aufschließen wollte, würden wir heute nicht in der 2. Liga herumdümpeln und uns über möglichst potente Geldgeber Gedanken machen. Wenn ein Club wie unserer mit Mio. Fans, mit praktisch immer vollem Stadion und mit reichlich Strahlkraft auch für Sponsoren nicht als Verein bestehen kann, dann liegt das nicht an Strukturen des Profifußballs, sondern vor allem an den Verantwortlichen des Clubs. Wir ungeduldigen und leider oft nicht sehr weitsichtigen Fans tragen allerdings eine Mitverantwortung.
Die Plastikclubs sind übrigens besonders gut aus der Pandemie gekommen: Gewinne werden nur zum Teil abgeführt, Verluste hingegen voll vom Konzern übernommen.
Plastikclubs
Schon mit der Definition würde ich mich schwer tun. RB Leipzig hat fast immer ein ausverkauftes Stadion und die Stimmung da ist nicht schlechter als bei vielen anderen Clubs. Ist das ein Plastikclub, auch wenn viele sich dort damit genauso identifizieren wie bei anderen Clubs? Außerdem haben sie zuletzt einen hohen Transferüberschuss erwirtschaftet, geben also das Geld nicht mit vollen Händen aus.
Hoffenheim macht eine sehr gute Jugendarbeit, Bayer Leverkusen ist schon viele Jahre Teil der Bundesliga und hat fast immer ein ausverkauftes Stadion.
Was sind die Merkmale eines Plastikclubs, was die eines Traditionsvereins? Ist man noch ein Traditionsverein, wenn nahezu kein Spieler mehr aus der Region ist und die Mannschaft letztlich genauso zusammengestellt wird wie bei anderen Clubs auch?
„Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ - Amerikanische Ureinwohner
Plastikclubs
Schon mit der Definition würde ich mich schwer tun. RB Leipzig hat fast immer ein ausverkauftes Stadion und die Stimmung da ist nicht schlechter als bei vielen anderen Clubs. Ist das ein Plastikclub, auch wenn viele sich dort damit genauso identifizieren wie bei anderen Clubs? Außerdem haben sie zuletzt einen hohen Transferüberschuss erwirtschaftet, geben also das Geld nicht mit vollen Händen aus.
Hoffenheim macht eine sehr gute Jugendarbeit, Bayer Leverkusen ist schon viele Jahre Teil der Bundesliga und hat fast immer ein ausverkauftes Stadion.Was sind die Merkmale eines Plastikclubs, was die eines Traditionsvereins? Ist man noch ein Traditionsverein, wenn nahezu kein Spieler mehr aus der Region ist und die Mannschaft letztlich genauso zusammengestellt wird wie bei anderen Clubs auch?
Wer sich eine Wortschöpfung ausdenkt (Rasenballsport 😂😂) um die Initialen des 100%-Besitzers in den „Vereins“-Namen aufzunehmen. Und dann versuche doch mal Mitglied bei Rasenballsport zu werden. Zudem hat der Konzern noch mehrere Filialen mit denen lustig Spieler hin und hergetauscht werden.