Ein guter Freund aus der Ukraine hat letzte Woche noch gemeint, dass man vor Ort eigentlich sehr genau wisse was man von Russland zu halten habe und auch wie man mit der Situation umgehen kann. Er verwies mehr auf die USA und GB als treibende Kraft, bzw. Auslöser dieser Situation im Hinblick auf Provokation der Situation. Und ja - 62 stand die Welt wegen der Schweinebucht ganz nahe am Weltkrieg auch wenn ich Probleme habe JFK damals mit Putin Heute zu vergleichen.
Aber Situationen und Beweggründe sind sehr ähnlich.
Hatte er auch zielführende Lösungsvorschläge ?
Was haben die USA bzw GB aktuell provokativ getan ?
Ist Putin wirklich so ein lieber kleiner Kerl wie man es nach diesen Worten fast glauben mag ?
Dass die USA nicht unbedingt ein leuchtendes Vorbild für korrektes politisches handeln sind sei unbestritten - aber daraus quasi, sei es auch ungewollt, eine Rechtfertigung für Putin zu liefern ist schon schräg.
Sehe ich nicht so. Es geht um die die beiden Situationen und die sind vergleichbar daher ist da nix schräg.
Kuba war ebenfalls selbstständig in dem Sinne damals, und eigentlich mehr dem Westen zugewandt. Dann kam Che und Fidele mit der Revolution und haben sich dem Kommunismus zugewandt und damit Russland. Die wiederum haben breitwillig Hilfe angeboten mit der Stationierung von Raketen. Das haben sich die Amis in ihrem Hinterhof verboten. Daraus resultierte Drohgebärden und fast Krieg.
Alles sehr ähnlich wie jetzt in der Ukraine.
"Heute knall' ich mir die Birne voll, bis mir das Bier zu den Ohren rausläuft!" (Klaus Täuber)
So schwer ist es doch nicht zu verstehen, dass die ständige Nato-Osterweiterung von Putin nicht ewig hingenommen wird. Die Ukraine grenzt direkt an Russland. Als 1962 die Russen Raketen auf Kuba stationierten, waren die USA sogar bereit, notfalls einen Krieg zu beginnen. Gelten solche Sicherheitsbedürfnisse nur einseitig?
Vielleicht solltest Du bedenken dass die Ukraine ein selbstständiger Staat ist der sich, wie Estland, Litauen usw, seine *Freunde* selber suchen darf. Ob diese Freunde ihn dann in ihren Club aufnehmen steht wiederum auf einem anderen Blatt.
Putin versucht sich gerade als wiederkehrender Hegemon.
Dass die USA nicht unbedingt ein leuchtendes Vorbild für korrektes politisches handeln sind sei unbestritten - aber daraus quasi, sei es auch ungewollt, eine Rechtfertigung für Putin zu liefern ist schon schräg.
Da hast Du das Verhalten der USA aber sehr niedlich beschrieben. Kriege im Nahen Osten wurden mit komplett gefälschten "Beweisen" geführt und Afghanistan war ein einziges Desaster, für die Menschen dort ebenso wie finanziell.
Ich rechtfertige Putins Vorgehen nicht, weder gewollt noch ungewollt, sondern ich erläutere die bekannten Hintergründe. Genscher hat nach dem Ende des kalten Krieges im Beisein des amerikanischen Außenministers versprochen, dass es keine Nato-Osterweiterung geben wird. Nun schaue Dir mal bitte an, wie es um Russland herum aussieht mit Nato-Mitgliedsstaaten.
https://www.youtube.com/watch?v=F2iOAtNlleg
Natürlich sind die Staaten eigenständig aber es wäre kein Problem gewesen, von vornherein eine Nato-Mitgliedschaft für ehemalige Warschauer Pakt Staaten auszuschließen. Freundschaft mit anderen Staaten und Handel ja, militärische Zusammenarbeit nein.
„Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ - Amerikanische Ureinwohner
Putin ist kein lieber Kerl, denke ich zumindest.
GB und USA haben ein Interesse die Nato gen Osten zu erweitern - auch wenn Du es nicht glauben magst, aber auch da = im Westen gibt es Militärs - Falken, die diese Art von Denken haben.
Und nein - Lösungsvorschläge hat er nicht. Er meinte nur aus seiner Sicht und auch aus Sicht vieler Landsleute säßen die Kriegstreiber in diesem Fall nicht unbedingt nur alleine in Russland.
"Heute knall' ich mir die Birne voll, bis mir das Bier zu den Ohren rausläuft!" (Klaus Täuber)
Solange sich die UEFA noch von Gazprom aushalten lässt und das CL-Finale in St.Petersburg abgehalten wird, können wir vielleicht noch unterm Radar bis zum Saisonende durchhuschen. Optimal wäre ein Aufstieg in drei Monaten verbunden mit einem Sponsorenwechsel. Kann aber auch sein, dass bei wirklich heftigen Sanktionen auch die Geldflüsse aus Russland schon vorher gekappt werden. Jammern hilft aber nicht, es war immer klar, dass Gazprom uns irgendwann auf die Füße fällt.
Erinnert sich noch jemand, als Tönnies Putin mit einem PR-Besuch der Mannschaft beispringen wollte, aber zum Glück davon abgebracht werden konnte. Es ist ja zumindest schon mal gut, dass wir nicht mehr die alte Vereinsführung haben.
Ist das noch Fußball?
Wir kommen aber vom Thema ab, es geht ja hier um Schalke Finanzen... 😉
"Heute knall' ich mir die Birne voll, bis mir das Bier zu den Ohren rausläuft!" (Klaus Täuber)
Es ist ja zumindest schon mal gut, dass wir nicht mehr die alte Vereinsführung haben.
Das denkt sich die alte Dame SPD wahrscheinlich auch gerade....
"Heute knall' ich mir die Birne voll, bis mir das Bier zu den Ohren rausläuft!" (Klaus Täuber)
Einseitig aus dem Vertrag aussteigen können wir vermutlich sowieso nicht. Es müsste also schon etwas von Außen passieren (Sanktionen, die auch das Sponsoring betreffen?) oder Gazprom beendet die Sache von sich aus. Ich nehme nicht an, dass wir einen Ausstiegsklausel haben, wenn uns der Sponsor unangenehm ist.
„Bewahre mich davor, über einen Menschen zu urteilen, ehe ich nicht eine Meile in seinen Mokassins gegangen bin.“ - Amerikanische Ureinwohner
als nächstes denken wir dann über Coca-Cola nach, seine rigide Standortschließungen, seine Wasser entnahme im Kreis Lüneburg, seine Abfüllungen in PET usw.
als nächstes denken wir dann über Coca-Cola nach, seine rigide Standortschließungen, seine Wasser entnahme im Kreis Lüneburg, seine Abfüllungen in PET usw.
das soll uns aber nicht davon abhalten über Gazprom nachzudenken
Das ist schon alles sehr diffizil. Hier geht es ans Eingemachte, sowohl finanziell als eben auch ethisch moralisch. Abgesehen von der Frage, ob man überhaupt einseitig aussteigen darf (bzw. der Frage, ob nicht von Brüssel aus der Hahn zugedreht wird): vor einem halben Jahr haben wir wahrscheinlich alle (wenn auch zähneknirschend) nach dem Verlängerungsangebot von Gazprom drei Kreuze gemacht nach dem Motto: „Ist nicht schön, muss jetzt aber sein“.
Nun die weitere Zusammenarbeit zu überdenken halte ich für zumindest scheinheilig.
Wenn man ehrlich ist, hätte man da vorher schon die Reißleine ziehen müssen. Da fragt DER SPIEGEL zurecht, wo den der Unterschied zwischen Luhansk und der Krim ist.
Wenn ich das hier richtig sehe, haben viele mit dem Hauptsponsor gefremdelt. Aber so richtig für eine Alternative einzustehen, dafür hat es dann eben doch nicht gelangt. Klammheimlich, insgeheim waren wir doch alle froh, finanziell über Wasser gehalten zu werden.
Wie gesagt, alles diffizil. Trotzdem nicht zu spät sich grundsätzlich zu positionieren.
Ach, was war das schön, als vorne noch SCHALKE 04 stand.
ich konnte mich mit Veltins auf der Brust immer gut identifizieren...
Einseitig aus dem Vertrag aussteigen können wir vermutlich sowieso nicht. Es müsste also schon etwas von Außen passieren (Sanktionen, die auch das Sponsoring betreffen?) oder Gazprom beendet die Sache von sich aus. Ich nehme nicht an, dass wir einen Ausstiegsklausel haben, wenn uns der Sponsor unangenehm ist.
Du meinst, wenn wir den Vertrag kündigen, werden sie uns zwingen, ihre 9 Millionen zu nehmen. Und wieso kann Gazprom das deiner Meinung nach einseitig beenden und wir nicht?
Ist das noch Fußball?
Ich frage mich manchmal, warum in Deutschland die Mehrheit immer stumpf die Meinung der westlichen Medien übernommen wird, ohne sich mal selbst vor Ort (wenn möglich) ein Bild zu machen oder zumindest mal über den medialen Tellerrand Deutschlands (und der EU) hinauszublicken. Es gibt so viele Dinge im Bezug auf die Berichterstattung bezüglich Russlands, bei denen ich mir an den Kopf fassen musste, weil ich mir dachte, "sehen die das nicht?" oder "das können die doch nicht tatsächlich glauben".
Es wird immer gesagt, daß sich jedes Land seine Bündnispartner, wirtschaftlich wie militärisch, selbst aussuchen kann. Das stimmt grundsätzlich, ist aber nicht immer so einfach wie es klingt. Eine NATO Mitgliedschaft der Ukraine kann theoretisch zu einer Stationierung amerikanischer Atomwaffen dort führen. Kuba war ein Bündnispartner der Sowjetunion und solch eine Aktion hat in den 60ern fast zum Ausbruch eines dritten Weltkriegs geführt. Auch wäre eine scharfe Reaktion der Amerikaner zu erwarten, würde Rußland ein Bündnis mit Mexiko anstreben oder Raketen in Venezuela stationieren. Hier sieht man wieder: Was die Amis dürfen, dürfen die Russen nach Meinung des Westens noch lange nicht.
Was Einmärsche in fremde Länder, Regime Changes und Verletzungen des Völkerrechts angeht, so haben westliche Länder, allen voran die USA selbst gehörig Dreck am Stecken, ich sage nur Kosovo (wer immer noch meint, da ginge es um Menschenrechte, sollte sich mal die WDR Doku "Es begann mit einer Lüge" ansehen) , Irak, Lybien, Iran usw., daher finde ich dieses Aufheulen nun mehr als heuchlerisch.
Auch die Posse um Navalniy fand ich seltsam. Meint ihr allen Ernstes, daß wenn ein formaliger KGB Offizier, der in Rußland große Macht besitzt einen tot sehen will, daß der das überlebt? Für wie inkompetent haltet ihr denn Putin (ich bin fest davon überzeugt, daß er damit nichts zu tun hat)? Noch dazu, daß eine Vergiftung (wer wählt heutzutage noch solche offensichtlichen und potentiell ineffektiven Methoden?) ausgerechnet auf einem Flug nach Deutschland auffällt und der Vergiftete ganz zufällig gerettet wurde. Das schreit zum Himmel, aber in Deutschland scheint das niemand zu bemerken. Noch etwas zu Navalniy: Der ist in Deutschland bekannter als in Rußland. Er hat in Moskau und St. Petersburg ein paar tausend Fans, aber geh mal nach Ulyanovsk, Pyatigorsk, Vladivostok oder Khabarovsk und frag mal Leute auf der Straße, ob die den kennen. Das ist ein Wichtigtuer, der in Rußland NULL Relevanz hat, aber im Westen wird er von den Medien zu einer Art Gallionsfigur der Opposition hochstilisiert (Führer der Opposition in Rußland ist Zyuganov von der Kommunistischen Partei, das weiß in Deutschland nur keiner).
Zu Gazprom:
Die haben zu uns gehalten als es sonst keiner wolllte, zumindest finanziell nicht in der Höhe. Die hätten locker nach dem Abstieg abspringen können, haben sie aber nicht gemacht.
Ich persönlich habe eine starke Beziehung zu Rußland, da ich es nach Jahren des Lebens dort als meine Heimat ansehe, und ich habe miterlebt wie seit den frühen 2000ern als ich zu meinem ersten Studienaufenthalt dort war, das Leben sich verändert und verbessert hat, und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.
Der Westen (allen voran die USA) möchte aber lieber ein schwaches Rußland, mit einem schwachen Politiker wie Yeltsin, den man einfach kontrollieren kann. Unter Yeltsin, der von Medien und Politikern immer hoch gelobt wurde, versank Rußland in einem Sumpf aus Kriminalität und Verzweiflung, und das Leben im Land war nicht ungefährlicher als in Zentral- und Südamerika. All das hat sich unter Putin geändert, und die Menschen sind ihm dankbar dafür.
Ich kann euch nur raten, euch mal selber zu informieren, redet mal mit einfachen Leuten im Land, ob nun dort oder über das Internet, nicht mit Dissidenten im Exil, die sind ja nicht ohne Grund Dissidenten (die reden über Rußland so wie ich über Deutschland 😉 ), sondern mit einfachen Informatikern, Lehrern, und fragt die mal, ob das Leben heute besser ist oder ob es ihnen unter Boris Yeltsin besser ging. Vielleicht bekommt der eine oder andere mal ein anderes Bild von dem Land, ohne Haßtiraden aus der BILD Zeitung.
"Pecunia non olet!", wie der Lateiner zu pflegen sagt.
Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!