Forum

Benachrichtigungen
Alles löschen

Clemens Tönnies

1,015 Beiträge
74 Benutzer
151 Reactions
139.1 K Ansichten
(@altix)
Beiträge: 86
Vertrauenswürdiges Mitglied
 
Veröffentlicht von: @resser-marker
Veröffentlicht von: @altix
Veröffentlicht von: @heike

... Wenn hier jetzt eine Brücke geschlagen wird zur NSDAP und ihrem 1000jährigen Reich, wird es skuril...

Dieses Phänomen nennt sich Godwin's Law: Früher oder später endet jede Diskussion (im Netz) in einem Nazi Vergleich. 

Hm, ich hab den Thread jetzt nochmal durchgesehen, an welcher Stelle ist denn von Hitler, NSDAP oder 1000jährigem Reich die Rede? Gehen euch da nicht gerade ein bisschen die Freudschen Pferde durch?

Nö, du hast nur ganz offensichtlich die zierten Beiträge missverstanden. Heike schieb: "Wenn hier jetzt..." und darauf habe ich geantwortet, dass das (dann nicht skuril ist, sondern) ein Beleg für die Gültigkeit von Godwin's Law darstellt (welches sich meiner Erfahrung nach übrigens erstaunlich oft bewahrheitet). Dieses habe ich zwar nicht wörtlich zitiert, aber inhaltlich passt das schon. Es hat also niemand einen Nazi Vergleich gezogen, und deswegen gehen hier auch niemandem die Pferde durch.

 

In der Sache selbst bin ich übrigens der Meinung, dass es keine Frage ist, ob CT zurücktritt, sondern nur wann. Ich würde ihm auch keinen Rassismus unterstellen wollen, sondern einfach nur ein unfassliches Maß an Unbedachtheit und Instinktlosigkeit. Das Problem ist, dass dadurch dem Verein Schalke 04 ein immenser Imageschaden zugefügt wurde, der nicht mehr so einfach zu reparieren ist.  Deshalb ist er schlicht nicht länger zu halten. Dabei geht es nicht ansatzweise darum, ob ein Rücktritt verhältnismäßig oder was auch immer ist. Es geht darum, wie Medien und Öffentlichkeit in Zeiten von Fratzenbuch und Co. funktionieren. Die werden die Sau so lange durchs Dorf treiben, bis sich diese ergibt. Will sagen, dieses Thema wird sich nicht "mal eben" durch eine Entschuldigung beilegen lassen, sei sie auch noch so ehrlich gemeint. Heute wird über die Reaktionen von Asa und Hans Sarpei berichtet, morgen wird es die Kindergärtnerin von CTs Klassenkameraden aus dessen Grundschulzeiten. Für die Medien ist die Nummer ein gefundenes Fressen, und die werden so schnell nicht klein beigeben, es sei denn, CT erklärt seinen Rücktritt. All das kann man doof finden, begrüßen oder einfach nur Zeitgeist nennen. Es ist aber der falsche Zeitpunkt, darüber zu diskutieren, wenn das Kind gerade in den Brunnen gefallen ist.

 

In dem Zusammenhang bin ich über die Medienabteilung von S04 mehr als irritiert. Wie kann es sein, dass man einen Jochen Schneider derart ins offene Messer laufen lässt? Die einzig adäquate Ansage wäre sofort nach Bekanntwerden gewesen, jedem einen Maulkorb umzuhängen und auf die anstehende Sitzung des Ehrenrates zu verweisen. Stattdessen erlaubt man es, dass JS ein Statement abgibt, was ihm im Nachhinein als Beschwichtigung des Fehlverhaltens von CT ausgelegt wird, und was die Sache nur zusätzlich verschlimmert. Krisenkommunikation geht anders.

 

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Art und Weise, wie die Dortmunder mit den jüngsten Äußerungen von Dickel und Owomoyela umgegangen ist. Beide wurden sehr zeitnah öffentlich gerüffelt und zu einer Geldstrafe verdonnert. Beide bereuen öffentlichkeitswirksam ihre Äußerungen und damit ist die Story für die Medien durch. Preisfrage: Welche verbale Entgleisung wird spätestens übermorgen vergessen sein, und welche noch immer die Überschriften der Sportseiten zieren?

 

Es ist am Ende wohl eine Ironie des Schicksals, dass ausgerechnet CT selbst das vollbringt, was die "so genannte" Opposition über viele Jahre des lautstarken Protestes nicht fertig gebracht hat, nämlich CT aus dem AR zu drängen.

 
Veröffentlicht : 5. August 2019 21:32
Vikin
(@vikin)
Beiträge: 681
Ausgezeichnetes Mitglied
 
Posted by: @cocktail-blau-weiss

@vikin

Stimmt, du beleidigst niemanden, sondern diffamierst die Opfer einer  Beleidigung dadurch, dass du von ihnen verlangst, sich nicht so anzustellen.

Wenn du z.B. die Lizenz zur Beleidigung als kennzeichnendes Merkmal der Meinungsfreiheit ansiehst und den Pegidasten die Verunglimpfung kritischer Journalisten als "Lügenpresse" durchgehen lässt, stellt sich einfach die Frage, ob deine Vorstellung von Diskussionskultur einer zivilisierten Diskussion gewachsen ist.

Ich weiß auch nicht, ob ich auf einem hohen Ross sitze, wenn ich sage, dass ich froh bin, mich nie mit einem Hoeneß in der Führungsriege und rechtsradikalen Desperados in der Fanszene abfinden zu müssen. Ich bedauere einfach, dass Tönnies die jahrelange, gute Arbeit des Vereins gegen Rassismus mal eben in die Tonne gekloppt und verdiente Spieler wie Asamoah und Sarpei vor den Kopf gestoßen hat: erst mit der selten dämlichen, eindeutig rassistischen Aussage, dann mit der Unfähigkeit, eine vernünftige Entschuldigung vorzubringen.

Klar, jetzt kannst Du wieder mit Empörungskultur und Gutmenschentum kommen, um das Problem kleinzureden, schön wäre dann allerdings, wenn du es sachlich (!) begründen könntest, ohne die guten alten Whataboutisms oder Retrospektiven a la "Früher durfte man auch Neger sagen" aus der Kiste zu kramen.

 

Das Problem ist doch, wer hier die Deutungshoheit hat. Findet eine Beleidigung statt, wenn das vermeintliche Opfer den Terminus definiert? Dann ist alles potientiell eine Beleidigung. Den Begriff "Lügenpresse" gäbe es gar nicht, wenn die sog. Leitmedien weniger versuchten zu erziehen als zu berichten. Sobald dies eintritt hat sich der Begriff überlebt. Und ja, ich fordere von ALLEN Menschen sich nicht so anzustellen, inwiefern dies eine Diffamierung (schlag das Wort mal nach) sein soll ist mir unverständlich. Dieses ständige Beleidigtsein von allen Fronten nervt einfach nur noch. Bei Beleidigungen gab es früher 2 Optionen: Entweder man stand drüber oder man wurde handgreiflich. Dieses öffentliche Anprangern finde ich mehr als lächerlich. Manchmal sind Rückblicke in die durchaus demokratische Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik Deutschland in den letzten 30 Jahren durchaus hilfreich um zu erörtern ob ein Diskurs in normalen Bahnen verläuft. Komisch, daß du mit Whataboutism, Pegida usw. kommst, nichts davon ist in meinen Beiträgen zu finden. Warum Hans Sarpei (bei aller Sympathie) mit 17 Spielen ein verdienter Spieler des FC Schalke 04 sein soll, ist mir übrigens auch rätselhaft.

Um zum eigentlich Thema zurückzukommen: Tönnies ist ein Vollpfosten. Immer gewesen. Er ist aber auch jemand, der sich leidenschaftlich für den Verein einsetzt und es in den letzten Jahren sogar hinbekommen hat, öfter mal den Rand zu halten. Jetzt ist ihm das ein einziges mal richtig mißlungen. Er hat sich in abfälliger Weise über eine andere Kultur geäußert. Nicht irgendeine, sondern er hat einen ganzen Kontinent verallgemeinert, wie das Menschen mit einem kleinen Gemüt gerne tun. Hätte er etwas über die Engländer gesagt, wäre außer der britischen Regenbogenpresse wohl niemand beleidigt gewesen. Hätte er etwas gegen Trump gesagt, wären ihm Applaus und öffentliche Anerkennung sicher gewesen. Aber Afrika? Nein, das darf man nicht. Pöse, pöse, pöse. Hier geht es nicht um Respektlosigkeit, es geht noch nicht einmal um soziale Gerechtigkeit, es geht darum, daß jemand ein von der sich selbst bis ins Fleisch zensierenden Gesellschaft gesetztes Tabu gebrochen hat: Kein negatives Wort über die Völker Afrikas und des Nahen Ostens. Sonst ist man nämlich ein Nazi.

Laßt das mal sacken.

 
Veröffentlicht : 5. August 2019 22:09
(@royalblueintruder)
Beiträge: 702
Ausgezeichnetes Mitglied
 

Ich glaube sehr wohl dass es etliche gibt, auch hier, die sich klammheimlich über CT's
Fehltritt freuen weil sie ihn anders bisher nämlich nicht weg bekommen haben und jetzt ihre Chance sehen.
CT als Feinbild - eine Obsession ?

 
Veröffentlicht : 5. August 2019 22:13
(@anonymus)
Beiträge: 886
Prominentes Mitglied Admin
 

Kubicki von der FDP sieht das Ganze so.

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 0:50
(@heike)
Beiträge: 646
Ausgezeichnetes Mitglied
 

@kerstin04

Das habe ich auch nicht behauptet ( bezogen auf Deinen ersten Satz )

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 3:04
(@heike)
Beiträge: 646
Ausgezeichnetes Mitglied
 

@bub

Natürlich gehören homophobe, antisemitische und rassistische Sprüche nicht ins Stadion. Legt man hier jedoch dieselbe Meßlatte an wie bei Tönnies, dann ist die Kurve in Kürze weitestgehend leer. Willst Du jeden, der " schwule Sau " ruft, vor den Ehrenrat zerren ? Was ist mit " schwarze Sau " ? Oder ist das nur dann verwerflich, sollte der Unparteiische ein Farbiger sein ? ( auch wenn diesbzgl nur auf den Dress des Schiris angespielt wird ). " Tod und Hass " dem BVB, entspricht das dem Leitbild von Offenheit und Toleranz ? Oder die Verballhornung eines jeden Namens, der sich dafür anbietet ? Ich glaube, es war in Leverkusen, als diese Themen aktuell wurden, Bibiana Steinhaus pfiff und die üblichen Schiedsrichter-Sprüche halten durchs Stadion.  Da wurde dann Frauenfeindlichkeit attestiert, viele Medien empörten sich , nur Steinhaus nicht. Du siehst, die Grenzen sind fließend. Ein Fußballspiel ist halt keine Benefizveranstaltung und zieht auch fragwürdige, einfach gestrickte Charaktäre an. Was selbstverständlich Tönnies´Aussage nicht besser macht. Diese unsinnige Überhöhen eines Fehlers, diese darauf Herumreiten bis zum Erbrechen, dieses Fordern nach Maximalstrafe sind jedoch nicht richtig. ( Oft entsteht der Eindruck, dieses geschieht nur, um die eigene Person moralisch zu erhöhen und ins richtige Licht zu rücken ). Man sollte die Äußerungen Tönnies´als das bewerten, was sie waren : dumm, falsch, unangebracht, beleidigend. Keinesfalls kann man Tännies wegen dieses Satzes als Rassisten brandmarken. Und entsprechend sollte der Ehrenrat entscheiden

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 3:37
BuB
 BuB
(@bub)
Beiträge: 3676
Berühmtes Mitglied
Themenstarter
 

Wenn das stimmt...

https://m.bild.de/bild-plus/sport/fussball/fussball/fc-schalke-04-ex-spieler-sagen-ueber-clemens-toennies-aus-63775528,view=conversionToLogin.bildMobile.html

Lieber Staub aufwirbeln als Staub ansetzen!

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 5:42
Muecke
(@muecke)
Beiträge: 8
Aktives Mitglied
 

Der Ehrenrat sollte in der Tat entscheiden. Und zwar insbesondere im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit der Bemühungen gegen Rechts und des Leitbildes. Tönnies ist Repräsentant des Vereins, als solcher hat er neben der Bitte um Entschuldigung eben auch die Konsequenzen zu tragen. Und die seitens des Vereins kann meiner Meinung nach nur der Austritt aus dem Aufsichtsrat sein. Freiwillig oder eben auch beschlossen. Mit jedem anderen Ausgang der heutigen Sitzung hätte ich persönlich ein massives Problem.

BWG

Mücke

 

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 5:54
BuB
 BuB
(@bub)
Beiträge: 3676
Berühmtes Mitglied
Themenstarter
 

https://www.waz.de/sport/fussball/s04/rassismus-vorwuerfe-huub-stevens-nimmt-toennies-in-schutz-id226692607.html

Lieber Staub aufwirbeln als Staub ansetzen!

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 6:08
(@altix)
Beiträge: 86
Vertrauenswürdiges Mitglied
 
Veröffentlicht von: @bub

Wenn das stimmt...

https://m.bild.de/bild-plus/sport/fussball/fussball/fc-schalke-04-ex-spieler-sagen-ueber-clemens-toennies-aus-63775528,view=conversionToLogin.bildMobile.html

Ich habe leider kein Bild+. Kannst du bitte kurz zusammenfassen, was in dem artikel steht? Danke. 

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 6:55
frahe04
(@koenigsblau04)
Beiträge: 6663
Erlauchtes Mitglied
 
Veröffentlicht von: @bub

https://www.waz.de/sport/fussball/s04/rassismus-vorwuerfe-huub-stevens-nimmt-toennies-in-schutz-id226692607.html

in die gleiche Richtung wie Huub, Otto Rehhagel und Sigmar Gabriel stösst ja auch Heribert Bruchhagen!

Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 7:23
frahe04
(@koenigsblau04)
Beiträge: 6663
Erlauchtes Mitglied
 

@altix:

Dabei sollen offenbar auch aktuelle und ehemalige Spieler der "Königsblauen" zu Rate gezogen werden. Wie Bild berichtet, wird das Gremium offenbar die Ex-Spieler Naldo (36/aktuell bei der AS Monaco), Gerald Asamoah (40/Teammanager bei Schalke) und Thilo Kehrer (22/PSG), sowie die aktuellen Spieler Salif Sané (28) und Suat Serdar (22) befragen. Die (Ex-)Spieler sollen sich demnach dazu äußern, ob Tönnies ihnen gegenüber schon einmal mit rassistischen Ausfällen auffällig geworden ist.

 

https://www.sportbuzzer.de/artikel/tonnies-au%C3%9Ferung-rassismus-ehrenrat-anhorung-schalke-spieler-asamoah-naldo/

Wer königsblau im Herzen trägt, sieht niemals schwarz!

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 7:26
Resser Marker
(@resser-marker)
Beiträge: 314
Angesehenes Mitglied
 
Veröffentlicht von: @koenigsblau04

Die (Ex-)Spieler sollen sich demnach dazu äußern, ob Tönnies ihnen gegenüber schon einmal mit rassistischen Ausfällen auffällig geworden ist.

 

Das halte ich jetzt allerdings für ausgemachten Blödsinn. Es geht um die ethische und moralische Bewertung im Kontext mit den Werten, die der Verein vertreten möchte und nicht um ein Tribunal.

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 7:31
BuB
 BuB
(@bub)
Beiträge: 3676
Berühmtes Mitglied
Themenstarter
 
? Veröffentlicht von: @resser-marker
Veröffentlicht von: @koenigsblau04

Die (Ex-)Spieler sollen sich demnach dazu äußern, ob Tönnies ihnen gegenüber schon einmal mit rassistischen Ausfällen auffällig geworden ist.

 

Das halte ich jetzt allerdings für ausgemachten Blödsinn. Es geht um die ethische und moralische Bewertung im Kontext mit den Werten, die der Verein vertreten möchte und nicht um ein Tribunal.

Das ist die Verteidigungsstrategie in Richtung „der Spruch war blöd, aber sonst isser ein ganz Lieber“.

...ob es den Ehrenrat dann künftig auch interessiert, wenn jeder Schläger 12 Leute anschleppt, die er noch nie gehauen hat?! 

Lieber Staub aufwirbeln als Staub ansetzen!

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 7:41
Muecke
(@muecke)
Beiträge: 8
Aktives Mitglied
 
Veröffentlicht von: @bub
? Veröffentlicht von: @resser-marker
Veröffentlicht von: @koenigsblau04

Die (Ex-)Spieler sollen sich demnach dazu äußern, ob Tönnies ihnen gegenüber schon einmal mit rassistischen Ausfällen auffällig geworden ist.

 

Das halte ich jetzt allerdings für ausgemachten Blödsinn. Es geht um die ethische und moralische Bewertung im Kontext mit den Werten, die der Verein vertreten möchte und nicht um ein Tribunal.

Das ist die Verteidigungsstrategie in Richtung „der Spruch war blöd, aber sonst isser ein ganz Lieber“.

...ob es den Ehrenrat dann künftig auch interessiert, wenn jeder Schläger 12 Leute anschleppt, die er noch nie gehauen hat?! 

Genau, mit Vollgas über die rote Ampel, es gibt aber Leute, die gesehen haben, dass er sonst nur bei grün fährt. Unglaublich... 

BWG

Mücke

 
Veröffentlicht : 6. August 2019 7:46
Seite 15 / 68
Teilen: