Alle Transfers auf Schalke: Wer kommt, wer geht und was sagt die Gerüchteküche?
5. Juli 2019Auf Schalke vergeht kaum ein Tag, ohne dass neue Wechselgerüchte die Runde machen. Susanne Hein-Reipen listet auf, welche Personalien bislang bestätigt sind, womit in naher Zukunft zu rechnen ist und wer getrost in das Reich der Fabeln verwiesen werden kann.
Vorweg salopp ausgedrückt: Wenn alle Spieler, die in den Medien und sozialen Netzwerken mit Schalke in Verbindung gebracht werden, tatsächlich auf dem Berger Feld aufschlagen würden, bräuchte Chefcoach David Wagner nicht nur den legendären Knickbus, sondern einen Flugzeugträger.
Munteres Namedropping
Von Patrik Schick, Erik Durm, Gerson, Robin Gosens , Yohan Cabaye, Vincent Janssen, Marc Cucurella, Elseid Hisaij, Stanley N’Soki, Silas Warmangituka, Youssef En-Nesyri, Cenk Tosun, Ricardo Horta, Abdulkadir Ömür und Ricardo Rodriguez bis Pape Cissé reicht die Parade. Auch Sead Kolasinac und Kaan Ayhan werden als mögliche „Rückkehrer“ gehandelt, Marc Oliver Kempf, Waldemar Anton und Stefan Posch kämen aus der Bundesliga, Christopher Schindler und Marius Jörgensen von Wagners Ex-Club Huddersfield. Bei den Abgängen sieht es kaum besser aus.
Schneider kann nicht aus dem Vollen schöpfen
Dass ein Kaderumbau erforderlich ist, ließ bereits der abrupte Weggang von Christian Heidel erahnen. Auch Interimscoach Huub Stevens deutete mehrfach an, dass die Disziplin der Mannschaft zu wünschen übrig ließ. Keine einfache Aufgabe für den neuen Sportvorstand Jochen Schneider, der zudem mit deutlich weniger Geld auskommen muss als sein Vorgänger.
Diese Zugänge sind fix
Als „echte“ Neuzugänge sind bislang lediglich der 19jährige Innenverteidiger Ozan Kabak (VfB Stuttgart, Vertrag bis 2024) und Jonjoe Kenny, 22jähriger Rechtsverteidiger vom FC Everton, für eine einjährige Leihe bestätigt. Zudem hat Linksverteidiger Jonas Carls von den Schalker Amateuren einen Profivertrag bis 2022 unterschrieben.
Nach dem Ende ihrer Leihgeschäfte kehren zudem Fabian Reese, Bernard Tekpetey und Pablo Insua nach Gelsenkirchen zurück. Bei allen drei ist jedoch damit zu rechnen, dass sie erneut verliehen bzw. verkauft werden. Für Tekpetey steht mit Fortuna Düsseldorf bereits ein Interessent fest, schwieriger ist die Situation bei Insua, der noch an den Folgen eines Kreuzbandrisses laboriert.
Raman wird immer wahrscheinlicher, ebenso Schubert
„Amtlich bestätigt“ ist auch das Schalker Interesse an Linksaußen Benito Raman (24) von Fortuna Düsseldorf, der sogar bereits zum Medizincheck auf dem Berger Feld gesehen wurde. Bislang folgte jedoch jeder „Vollzugsmeldung“ diverser Medien ein promptes Dementi der Fortuna. Alles andere als die baldige Verkündung wäre dennoch eine faustdicke Überraschung, gefeilscht wird nur noch um Einzelheiten und ein etwaiges „Paket“ mit Bernard Tekpetey.
Ebenfalls nur noch Formsache ist der Wechsel des Dresdner U 21-Nationalkeepers Markus Schubert.
Bitte jemand Bezahlbaren für die Offensive!
Alle weiteren gehandelten Namen sind bislang nur unbestätigte Gerüchte, von denen nicht wenige – allen voran Sead Kolasinac, der von den Fans ebenso begeistert begrüßt würde wie von Clemens Tönnies – schlicht und ergreifend die derzeitigen finanziellen Möglichkeiten übersteigen. Nach Jochen Schneiders Aussage ist jedoch mit mindestens einem weiteren Stürmer, möglicherweise auch als Leihgeschäft, zu rechnen.
Sichere Abgänge
Verlassen haben den FC Schalke 04 bislang Breel Embolo (22, für 14 Mio. Euro zu Borussia Mönchengladbach), Cedric Teuchert (22, ein Jahr an Hannover 96 verliehen) und Benjamin Goller (ablösefrei zu Werder Bremen).
Aus dem Vorjahreskader stehen zudem Jeffrey Bruma (Leih-Ende) und Sascha Riether, der seine aktive Karriere beendet und nunmehr Teamkoordinator ist, nicht mehr zur Verfügung.
Wer soll gehen?
Offiziell ist auch, dass Nabil Bentaleb, Hamza Mendyl und Yevhen Konoplyanka nicht mehr zum Schalker Profikader gehören und sich neue Vereine suchen müssen. Konoplyanka werden aussichtsreiche Verhandlungen mit türkischen Clubs nachgesagt, schwieriger gestaltet sich die Suche bei Nabil Bentaleb, der wiederholt suspendiert wurde und nach einer Adduktoren-Operation nicht fit ist. Feststehen dürfte zudem, dass beide nicht einmal ansatzweise die Ablöse erbringen, die Heidel für sie hingeblättert hat.
Die T-Frage: Was passiert mit Nübel und Fährmann?
Äußerst brisant ist auch die Frage nach der künftigen Nummer 1 zwischen den Schalker Pfosten: Alexander Nübel, der noch ein Jahr Vertrag hat, steht zahlreichen Medienberichten zufolge bereits in engem Kontakt mit dem FC Bayern München. Ralf Fährmann, der seinen Stammplatz zu Beginn der Rückrunde an Nübel verloren hat und nunmehr mit Schubert einen weiteren deutlich jüngeren und moderneren Konkurrenten bekommen soll, wurde bereits in Norwich abgelichtet, mutmaßlich auf dem Weg zum Medizincheck bei Norwich City. Dort träfe er mit Teemu Pukki auf einen alten Bekannten, zudem ist Co-Trainer Christopher John ein enger Freund von „Ralle“.
Angestrebt wird allem Anschein nach zunächst eine einjährige Leihe. Wenn Fährmann auf der Insel zu alter Stärke zurückfindet und Nübel den Verein erwartungsgemäß in Richtung Süden verlässt, könnte es zu einem Zweikampf zwischen dem bei den Fans äußerst beliebten Fährmann und Schubert kommen. Pikant daran: Fährmann und Nübel haben mit Stefan Backs denselben Berater, was in den einschlägigen Schalker Diskussionsgruppen bisweilen zu Befürchtungen führt, dass dieser zur Profitmaximierung so weit pokert, dass Schalke letztlich beide Torhüter verliert.
Weitere Abgangsgerüchte?
Ein in jeder Transferperiode beharrlich wiederkehrendes Gerücht ist das Interesse italienischer Vereine, aktuell des AC Mailand, an Matija Nastasic, der genauso beharrlich betont, sich auf Schalke sehr wohl zu fühlen und seinen bis 2022 datierten Vertrag erfüllen zu wollen. Der in der Vorsaison sehr unzufriedene Sebastian Rudy hat bereits explizit betont, den Kampf anzunehmen und bessere Leistungen zeigen zu wollen. Auch Mark Uth hofft auf eine offensivere Spielweise unter Wagner.
Keine gravierenden Änderungen mehr zu erwarten
Abgesehen von der Baustelle im Tor sind auf Schalke in der Sommertransferperiode noch ein bis zwei Zugänge für den offensiven Bereich zu erwarten, aber kein Komplettumbau der Mannschaft – dieser ist nicht finanziell darstellbar und angesichts von nur zwei Wettbewerben und neuer sportlicher Leistung auch (hoffentlich) nicht erforderlich. Viel wichtiger ist, dass Wagner es schafft, aus den vorhandenen Einzelspielern wieder eine Mannschaft zu formen, die wie in der umjubelten Vizemeistersaison 2017/2018 als echte Einheit auftritt und Spiele über Geschlossenheit für sich entscheiden kann.
Ich hoffe Schalke kommt zur alten Stärke
Die Mannschaft ist nicht schlecht ich glaube der Trainer wird es richten. Ich bin treuer Schalker Fan. Ich wünsche viel Erfolg.
🙂
Bei den ganzen Baustellen mit einer Menge Fragezeichen wird es wohl drei Jahre dauern,
bis wieder ein international tauglicher ‚Haufen‘ entsteht. Ich wünsche hier gutes Gelingen!
😉