Schalke 04 – Shaktar Donezk 0:0: Schalke bleibt ungeschlagen
9. Juli 2021Die Null muss stehen – und das tut sie auch im 04. Testspiel der Zweitligavorbereitung. Schalke und der ukrainische Vizemeister Shaktar Donezk trennen sich nach engagierten 90 Minuten mit einem 0:0 der besseren Sorte.
Los geht es mit etwas Verspätung: Das Spiel wird mit einer guten Viertelstunde Verspätung angepfiffen, weil Shaktar Donezk zu spät angereist ist. Die gut 600 Zuschauer genießen derweil die Sonne im pittoresken Waldstadion in Mittersill, die Schalker Startelf übt sich in lockeren Passspielchen. Dimitrios Grammozis beginnt mit Fährmann, Kaminski, Flick, Thiaw, Aydin, Palsson, Ouwejan, Latza, Idrizi, Boujellab und Terodde. Bei den Ukrainern gehört der Ex-Schalker Yevgen Konoplyanka, einer der überteuerten Heidel-Einkäufe, nach einem Muskelfaserriss nicht zum ersten Aufgebot.
Schalke hält gut mit
Schon in der zweiten Minute taucht Shaktar das erste Mal vor dem Schalker Tor auf, doch Ralf Fährmann entschärft sowohl den Angriff als auch den Nachschuss. Die ersten Minuten gehen trotzdem klar an den ukrainischen Vizemeister; in der 6. Minute dann der erste Schalker Vorstoß über Ouwejan und Terodde, doch der Ball wird zur Ecke geklärt.
Die folgenden Minuten gestalten sich ausgeglichen, beide Abwehrreihen stehen gut, Angriffsszenen bleiben daher Mangelware. Eine schöne Kombination über Aydin und Boujellab endet leider in einem Stürmerfoul (12.). Auf der Gegenseite trifft Traore zwar ins Netz, stand dabei aber im Abseits (15.). Der erste Schalker Torschuss von Ouwejan stellt kein Problem für Keeper Trubin dar (19.).
Terodde knapp daneben
In der 25. Minute dann fast das Führungstor für Königsblau: Balleroberung von Flick und Latza. Der frischgebackene Schalker Kapitän wird an der Strafraumgrenze unsanft zu Fall gebracht, Terodde hält trotzdem drauf und verfehlt das Tor nur knapp. Es geht jetzt durchaus ansehnlich hin und her, Fährmann kann mit einer schönen Grätsche glänzen (29.).
Nassim Boujellab wagt gleich zwei Vorstöße (34./35.), kommt jedoch nicht durch. In der 39. Minute erobert Ouwejan den Ball, doch dass Zuspiel auf Terodde kommt nicht an. Im Gegenzug hat dann Donezk eine Großchance, verfehlt den Ball aber knapp. Kurz darauf muss Fährmann Kopf und Kragen riskieren und weit vor dem Strafraum klären, ein weiterer Ball verfehlt das linke Toreck um Zentimeter, dann geht es torlos in die Kabinen.
Starke Aktion von Markus Schubert
Zur zweiten Halbzeit ersetzt Grammozis Ouwejan, Fährmann und Boujellab durch Calhanoglu, Schubert und „Gastspieler“ Mikhailov, auch Donezk wechselt gleich sieben Mal; unterdessen bringen sich die Fans langsam auf Betriebstemperatur. Schalke versucht es über Idrizi und Kaminski, dann kommt Donezk wieder gefährlich vor den Schalker Kasten, aber Schubert reagiert nervenstark und spitzelt dem Angreifer den Ball vom Fuß. Stark! Kurze Zeit später steht „Schubi“ erneut goldrichtig, doch der Schuss wäre ohnehin Abseits gewesen.
Viele Wechsel – neuer Schwung
In der 64. Minute kommen dann Bozdogan, Mascarell, Harit, Mendyl, Ranftl, Mercan und Becker ins Spiel, Kaminski, Thiaw, Aydin, Palsson, Latza, Idrizi und Terodde verlassen den Rasen, von der Startelf bleibt nur Flick übrig.
Der Massenwechsel bringt naturgemäß erst einmal Abstimmungsbedarf. Während sich Schalke neu sortiert, nutzt Donezk einen Fehlpass von Mendyl, aber Schubert ist erneut hellwach. Dann schaltet sich Amine Harit, aufgrund seines hohen Gehaltes einer der Transferkandidaten, in die Vorwärtsbewegung ein, hat jedoch weder mit einem Freistoß (71.) noch einem Schuss Erfolg (73.).
Schalke wird jetzt aktiver, auch Mendyl, Mascarell und Calhanoglu marschieren nach vorne, doch nach der Auswechslung von Terodde fehlt leider der Abnehmer im Strafraum. Bozdogan trifft das linke Außennetz (81.), zwischendurch muss Schubert zweimal klären. Von den Fans ertönen „Schalke!“-Anfeuerungsrufe und auch der Nachbar aus Lüdenscheid bekommt sein Fett weg.
Nachdem auch Ranftl die Bude verfehlt hat, wird Calhanoglu direkt vor der Trainerbank gefoult und Mike Büskens springt wutentbrannt auf und sagt dem Übeltäter deutlich, was er davon hält: Nichts. Angesichts der beginnenden Rudelbildung wird das Spiel dann auch abgepfiffen, es bleibt beim 0:0.
Viertes Testspiel zu Null – wird die Abwehr das neue Prunkstück?
Damit endet auch das vierte Testspiel zu Null, obwohl Dimitrios Grammozis zahlreiche Kombinationen in der Abwehrreihe ausprobiert hat; zudem zeigen sich beide Torhüter erneut in guter Form. Ebenfalls positiv ist zu vermerken, dass die Spieler trotz des sehr straffen Trainingsprogramms durchaus fit und hochmotiviert wirken.
Offensiv ist nach wie vor Luft nach oben, vor allem, wenn Terodde nicht auf dem Feld ist und auch Raman wegen privater Probleme nicht im Kader steht. Bis zum dem Auftakt gegen den Hamburger SV bleibt zum Glück ein weiteres Testspiel zum Ausprobieren und Verbessern: Am Freitag, den 16. Juli stellt sich Vitesse Arnhem im Parkstadion vor.